Die IGfB

Seit 2010 hat die IGfB Ausbildungen, Weiterbildungen und Workshops zu Themen angeboten, deren Kern zwischenmenschliche Beziehungen sind

Die IGfB wurde auf Initiative von Jesper Juul von Robin Menges gegründet und über die Jahre von unterschiedlichen Menschen mitgeprägt und mitgestaltet.

Die Abkürzung IGfB steht für „Internationale Gesellschaft für Beziehungskompetenz in Familie und Organisation“.

International, weil wir gerne über Grenzen hinausdenken und in enger Kooperation mit Menschen anderer Kulturen zusammenarbeiten.

Gesellschaft, weil wir uns als Gemeinschaft verstehen, welche die Kultur des Miteinanders gestalten will.

Beziehungskompetenz, weil das der Begriff ist, den Jesper Juul und Helle Jensen (2009/2019) zur Stärkung der Professionalisierung der Beziehungsgestaltung entwickelt haben.

„Beziehungskompetenz heißt, mit sich selbst gut verbunden zu sein, sein Gegenüber zu sehen und dessen Realität anzuerkennen. Es heißt das Miteinander stärkend und beziehungsstiftend zu gestalten … Beziehungskompetenz ist eine Kompetenz von Fachleuten, die aufgrund ihrer Prozessverantwortung sowie … strukturellen Macht die Führung haben“ (Menges, 2019, 192)

In Familie: weil Familie der Keimzelle unseres menschlichen Werden ist und unser Hauptangebot in all den Jahren der 7-semestrige Lehrgang: „Family Counseling: Beziehungsorientierte Beratung und Familientherapeutische Interventionen“ war.

Und Organisation, weil Organisationen – seien es pädagogische oder soziale Institutionen oder auch Unternehmen – auf persönlicher zwischenmenschlicher Ebene von sehr ähnlichen Prozessen geprägt sind

Diese Vielfalt spiegelt auch die Vielfalt der Menschen wider, die über die Jahre in der IGfB mitgedacht und mitgestaltet haben.

Unser aktuelles Kernteam in Innsbruck wird durch ein internationales Netzwerk an Fachkräften und Impulsgeber:innen ergänzt.

Die gemeinsame Vision lautet „im Miteinander ich sein“.

Das Angebot der IGfB wurde über diese vielen Jahre mit erheblichem persönlichem und ökonomischem Aufwand erstellt. Wir machen unsere Arbeit engagiert und zum größten Teil ehrenamtlich. Aufgrund vielfacher Herausforderungen und Entwicklungen haben wir uns aber entschieden, die IGfB in dieser Form mit Ende des Jahres 2024 aufzulassen.

Bis dahin sorgen die in der IGfB tätigen Menschen gemeinsam dafür, dass der laufende Family Counselor Lehrgang in der bekannten Qualität stattfindet und freuen uns an den aktuell 18 Ausbildungskandidat:innen, die die Haltung und Werte über die IGfB hinaus in die Welt tragen, sowie an allen, die wir über die Jahre inspirieren durften. Einen Teil dieser Menschen, die sich als Counselor Netzwerk zusammengetan haben finden sie unter „Family Counselor finden“.

Ab Ende 2024 wird der Verein, der die IGfB trägt, seine Tätigkeit als Bildungsträger beenden.

Wir Mitwirkende in der IGfB sind stolz, auf eine reichhaltige Palette an kürzeren und längeren Veranstaltungen zurückblicken zu können. Danke an dieser Stelle auch an alle, die uns immer wieder ermutigt und bestätigt haben, wenn der Weg steinig war. Einen Einblick in Prozesse und Rückblicke auf manche unserer Veranstaltungen finden Sie in den Texten auf unserer Blogseite, die wir weiterhin betreiben. Dort findet sich auch eine ausführlichere Geschichte der IGfB.

Unseren Newsletter werden wir weiterbetreiben, solange die Kapazität und die Freude daran bestehen bleibt. Sie können sich gerne hier für den Newsletter eintragen. Wir schicken in unregelmäßigen Abständen, eigene Texte zu Themen, die uns beschäftigen und werden auch weiterhin punktuell Veranstaltungen anderer Bildungsträger teilen, die von Family Counselor mitgestaltet werden.

Was die fernere Zukunft bringt, ist offen; Interesse und Vorfreude auf Neues, das nun entstehen kann.

Heinz Senoner, Robin Menges, Katrin Stauder, Barbara Weber, Liesl Ehgartner, Rosemarie Haigner, Judith Daněk

Jesper Juul hat uns diese Worte 2010 mit auf den Weg gegeben – wir sind stolz und dankbar, von diesem sehr beeindruckenden Mann persönlich inspiriert und ermutigt worden zu sein:

„Welcome to the world of "relational competence" – the art of establishing and maintaining meaningful interpersonal relationships among family members, clients and therapists, teachers and children, management and employees and between people with diverse and sometimes conflicting values. The many aspects of Relational Competence ads quality in the form of empathy, recognition and purpose to communication and authentic life to communities – big and small.
IGfB was courageously founded by Mag. Robin Menges who has done extensive training and postgraduate education by Family Counseling Int. and has committed herself to the values and ways of working with interpersonal relationships.“

Jesper Juul

„Die Fähigkeit, empathisch die Welt zu erleben, ist die Fähigkeit, in der Wirklichkeit zu leben.“

Arno Gruen

Ein paar Worte zu unserem Anliegen

Unsere Zielgruppe waren über die Jahre vor allem Fachleute und andere Interessierte, die sich für familiäre und partnerschaftliche Beziehungen sowie Arbeitsbeziehungen interessieren. Unsere Grundlage ist der beziehungsorientierte und erlebensorientierte Ansatz, der von Walter Kempler (der Vordenker in den 70er und 80er Jahren) und Jesper Juul, Helle Jensen und dem Team des Dänischen Familientherapie Instituts (dfti.dk – frh Kempler Institut) geprägt wurde. In den letzten Jahren wurden Erkenntnisse der Neurowissenschaften, der Achtsamkeit, der Bindungsbedeutung und des traumainformiertes Arbeitens integriert.

Aus Erfahrung wissen wir, dass Beziehungen wunderschön und furchtbar kompliziert zugleich sein können. Wir haben uns Beziehungsmuster im Laufe unseres Lebens angeeignet, die unser Sein und unser Zusammenleben prägen. Wir Menschen suchen Gemeinschaft und Verbundenheit und gleichzeitig sehnen wir uns danach, in unserer Einzigartigkeit und Individualität wahr- und ernstgenommen zu werden. Menschliches Leiden, Symptome und Einschränkungen der persönlichen Entwicklung entstehen durch diesen existentiellen Konflikt (Tomm et al. 2015; Juul, 2009) und destruktive Beziehungsmuster.

Wir haben die IGfB nicht gegründet, weil wir so sicher waren, wie Beziehungen gestaltet werden sollten, sondern weil wir merkten, dass wir noch viel in diesem Bereich lernen wollten und sind jetzt viele Jahre später sehr dankbar, persönliche Beziehungskompetenzen mit- und aneinander weiterentwickelt zu haben

Uns ist es auch von Anbeginn an ein Anliegen gewesen, wesentliche und auch schwierige Themen des Menschseins aufzugreifen. Wir wollen zu einer neuen Kultur der konstruktiven Konflikte und der menschenwürdigen Veränderung beitragen und stützten uns dabei auf unser Erfahrungswissen um die Bedeutung menschlicher Beziehungen für persönliche, ökonomische und soziale Dynamiken und Prozesse.

Tabuthemen wollten wir zur Sprache bringen, damit auch sie letztlich zu einem gelingenden Miteinander beitragen. Unser Anliegen ist nach wie vor ein professionelles, kreatives, dialogisches und Methoden integrierendes Arbeiten mit Familien und Gruppen.

Wir laden ein, sich mit diesen Themen und Fragen auseinanderzusetzen. Wir wollen ermutigen, die individuelle Beziehungskompetenz auszubauen und dort, wo wir leben, lieben und arbeiten zum Ausdruck zu bringen.

Einen Blogartikel über Grundbegriffe und Grundverständnisse unserer Arbeit finden Sie hier.

Wir sind überzeugt, dass Beziehungsorientierung und das Fokussieren auf das Erleben im Hier und Jetzt problemschaffende und krankmachende Muster verändern und persönliches Potential entfalten können.

Für diese Dinge schlägt unser Herz!